
Osteopathie ist eine selbstständige, ganzheitliche Form der Medizin. Die Diagnostik und Behandlung erfolgt mit den Händen.
Die Osteopathie behandelt keine Symptome, sondern sucht und behandelt die Ursachen der Beschwerden.
Der menschliche Körper wird damit in seiner Gesamtheit vom Körper, Geist und Seele wahrgenommen und behandelt.
Es wird angenommen, dass der Körper über Selbstheilungskräfte verfügt, die der Körper durch Krankheiten und Symptome verliert. Hier ist es das Ziel der Osteopathie die Selbstheilungkräfte des Körpers zu finden, wieder anzuregen und damit von Funktionsstörungen zu befreien.
Wissen über Anatomie, Physiologie, Embryologie, Pathologie stellen dabei die Grundlage einer osteopathischen Behandlung dar.



Was ist Osteopathie?
Geschichte der Osteopathie
Die Osteopathie arbeitet mit der Selbstregulierung aus den Kräften der Natur. Dazu formulierte Andrew Taylor Still folgende Grundsätze:
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Der menschliche Körper funktioniert als Einheit
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Der Körper verfügt über selbstheilende Mechanismen
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Struktur und Funktion stehen in Wechselbeziehung zueinander
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Druck oder Spannung in einem Teil des Körpers produzieren, einen Druck oder Spannungphänomene in anderen Teilen des Körper
Durch eine Krankheit war nach ihm auch immer das betroffene Gewebe in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Diese fehlende Beweglichkeit wollte er wiederherstellen und ist auch gleichzeitig heute noch ein wesentlicher Bestandteil der Osteopathie. Dadurch werden gleichzeitig Durchblutung und der Abtransport von dem Gewebe und damit die Selbstheilungskräfte angeregt.
Diese Art von Behandlung erlaubt es, den Patienten auf natürliche Art und Weise wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Still gründete im Jahr 1892 in Kirksville, USA, die American School of Osteopathy. In den USA ist ein Studium der Osteopathie eine reine akademische Ausbildung und die Osteopathen sind Ärzten gleichgestellt.
Aus Dr. Stills College gingen drei bekannte Schüler hervor, die die Osteopathie nach Europa brachten, zuerst in England, Frankreich und Belgien, später in alle anderen europäischen Länder:
Dr. John Martin Littlejohn gründete 1917 in London die British School of Osteopathy.
Dr. William Garner Sutherland untersuchte die Schädelknochen und das Kreuzbein genauer und stellte eine Eigendynamik jedes Knochen fest. Er gilt somit als Begründer der Craniosacralen Osteopathie.
Als Dritter forschte Jean-Pierre Barral auf dem Gebiet der viszerale Osteopathie, die sich mit den inneren Organen beschäftigt.
Seit Ende des 21. Jahrhunderts wird die Osteopathie in nahezu allen europäischen Ländern praktiziert.
In Deutschland gilt die Osteopathie als Heilkunde und darf somit nur von Ärzten und Heilpraktikern ausgeübt werden.
Die Osteopathie wurde durch den amerikanischen Arzt
Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) entwickelt. Er hat durch seine Forschungen eine neue Ansicht auf den Mensch als Einheit erlaubt, ganz im Sinne des salutogenetischen Gesundheitsmodell: Förderung und Erhalt der Gesundheit.
„Krankheit kann jeder finden. Gesundheit zu finden ist Aufgabe des Osteopathen.“ - Andrew Taylor Still
Still vertrat die Meinung, dass viele Medikamente und Operationen meist einen Ausdruck der Hilflosigkeit von Arzt und Patient waren. Er war mit den Ergebnissen und Arbeitsweise der klassischen Schulmedizin nicht mehr zufrieden.


Parietale Osteopathie
Die parietale Osteopathie konzentriert sich auf das Musculoskeletale System und legt ihren Schwerpunkt auf die Extremitäten, Gelenke und die Wirbelsäule. Dysfunktionsketten und Beschwerdebilder, die den aktiven und passiven Bewegungsapparat betreffen, werden durch manuelle osteopathische Techniken behandelt. Das Parietale System steht in direktem Zusammenhang mit dem cranialen und viszeralem System.

Viszerale Osteopathie
Alle inneren Organe werden durch das Nervensystem gesteuert. Sie sind hochkomplexe und multidimensionale Funktionseinheiten. Jedes Organ hat seine spezifische Aufgabe, seinen eigenen Rhythmus und seine individuelle Arbeitsweise. Die viszerale Osteopathie konzentriert sich auf die inneren Organe, deren Funktionen und deren Verbindungen zum parietalen und kranialen System.

Craniosacrale Osteopathie
Gehirn und Rückenmark sind die Wurzeln unserer Komplexität und unseres Daseins. Sie befinden sich innerhalb des Schädels und der Wirbelsäule in einem schwerelosen Raum, der von Liquor umgeben ist und kontinuierlich neu gebildet wird. Dieser geschlossene Raum wird von feinen Hirn und Rückenmarkhäuten sowie Blutgefäßen umgeben, die das Innere System schützen und mit Nährstoffen versorgen. Das Craniosacrale System ist äußerst komplex und enthält übergeordnete Funktionstellen die das gesamte System steuern. Fehlspannung sowie Zug-und Druckverschiebungen können durch primäre und sekundäre Traumata eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen.